Technik
Fotografie und Technik bedingen sich irgendwie. Zumindest ist es doch immer wieder faszinierend, wie auf eine scheinbar so einfache Art und Weise ein Abbild der Umwelt eingefangen und konserviert werden kann.
Panoramafotografie (analog)
Panoramaaufnahmen werden vorzugsweise mit der KMZ Horizont Revue, der Horizon 202 und Noblex 135 in schwarz/weiß, je nach Stimmungslage manchmal auch in Farbe aufgenommen.
Es gibt auch noch die japanische Widelux mit einem zur Noblex vergleichbarem Aufnahmeformat. Ab und zu juckt es mich bei einer Widelux zuzuschlagen. Was mich davon abhält ist einerseits ihr recht hoher Preis und die großen Sprünge in den verfügbaren Belichtungszeiten von 1/15, 1/125 und 1/250s. Da fehlen wichtige Zeiten von 1/30 und 1/60s, die noch schöne Bewegungsunschärfen ermöglichen.
Im übrigen hat sich Jeff Bridges einem Revival der Widelux verschrieben. Er selbst fotografiert am Set mit dieser Kamera und bedenkt seine Kollegen zum Abschluss der Filmarbeiten mit einem Bildband. Die neue Widelux soll ein zu 100% deutsches Produkt werden. Mehr dazu in einem Beitrag der Zeitschrift SilvergrainClassics aus dem Jahr 2023.
KMZ Horizon / Horizont
Die Horizon 202 in der neuen und alten Ausführung funktioniert gänzlich ohne Strom, was sie sehr robust und verlässlich macht.
Die Objektive, zumindest die meiner Kameras, sind ausnahmslos knackscharf.
Ihr Schwachpunkt sind die Lichtdichtungen zwischen Gehäuse und Objektivtrommel. Allerdings sind diese mit etwas handwerklichem Geschick und feinmechanischem Werkzeug relativ einfach zu wechseln. Eine gute Anleitung dazu findet sich unter KMZ Horizont Camera Servicing.
Die Noblex 135 ist bezüglich ihres Aufbaus schon wesentlich aufwändiger. In ihr werkeln ein Getriebemotor, sowie eine Vielzahl an mechanischen und elektrischen Erfassungssystemen und Steuermodule.
Grundsätzlich ist die Idee der vorbeschleunigten Trommel zu begrüßen. Die technische Umsetzung macht die Technik aber sehr aufwändig und macht externe Energieträger in Form von Batterien notwendig.
An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis. Wenn die Kamera nicht in Gebrauch ist, sollte die 2. bis 4. Batterie unbedingt entnommen werden. Die Gefahr des Auslaufschadens ist einfach zu hoch. Die 1. Batterie kann in der Kamera verbleiben. Sie speichert den Bildzähler und stellt allein keine Gefahr dar.
Das wesentliche Problem der Noblex ist ihr Antrieb. Dieser basiert je nach Ausführung (S oder U) auf ein bzw. zwei Reibrädern, deren Belag sich nach wenigen Jahren in eine klebrig, krümmelige Masse verwandelt. Da hilft nur der Austausch der Radsätze oder eine Neubereifung.
Hier kann man eine korrekt arbeitende Noblex 135 U in Funktion sehen. Link
Bei der Noblex 135 U steht ein Belichtungszeitenbereich von 1/1s – 1/500s zur Verfügung. Zwischen 1/15s und 1/30s erfolgt eine mechanisch/elektrische Bereichsumschaltung durch ein Vorgelege. Ein Farbwechsel von grün nach rot und umgekehrt auf der oben positionierten LED zeigt den entsprechenden Belichtungszeitenbereich an.
Das Negativ
Die Negative werden von mir selbst entwickelt. Vorzugsweise verwende ich hierfür die Kleinbildfilme APX 400 und Fomapan 400 action und die Entwicklung erfolgt in ADOX Adonal 1+25.
Der Scan ist eine Herausforderung, wenn man sich finanziell nicht ruinieren will. Außerdem sprechen wir im Fall der Noblex 135 von einem Negativformat von 24×66, welches idealerweise in einem Rutsch gescannt werden soll. In dem Scanner EPSON V850 Pro habe ich einen gute Lösung gefunden. Er bietet eine für meine Zwecke hervorragende Scanqualität, er scannt bis DIN A4 und ist dabei schnell. Genaueres zum EPSON V850 Pro und weiteren Scannern kann man unter filmscanner.info nachlesen.
Digitalfotografie
Natürlich wird auch digital fotografiert. Allerdings wird hierbei unterschieden, in Fotografieren oder Knipsen. Für das Fotografieren kommt vorzugsweise Spiegelreflextechnik in Form der Nikon D90 mit dem Nikon 18-200, der Nikon D7500 dem Nikon 18-105 und der Sony NEX6 mit dem Sony 16-50 zum Einsatz. Als Hosentaschenkamera führe ich eine Nikon P340 mit, die ich mal bei Kleinanzeigen „geschossen“ hatte. Sie hat einen relativ großen Sensor von 1/1.7 Zoll, einen praktischen Zoombereich von 24 – 120mm und erfüllt mit 12MP alle Kriterien an eine gute Kamera. Die beste Kamera ist die, die man dabei hat.
Objektive werden oft überbewertet. So richtig schlechte Objektive gibt es eigentlich nicht. Oft lässt sich schon mit dem Standardobjektiv und einfachen Kameras hervorragend fotografieren und der Löwenanteil an guten Fotos schießen.
Die Technik hat es allemal drauf. Wesentlich höher ist der Einflussnahme des Auges hinter der Kamera. Ist das blind, kann auch die beste Kamera nichts ausrichten.
Die Bildbearbeitung erfolgt in den meisten Fällen mit Adobe Lightroom und in komplexeren Fällen Adobe Photoshop.
Mit KI/AI lassen sich beeindruckende Bildergebnisse schaffen. Dennoch ist mein Verhältnis dazu sehr gespalten. Zwar wurde in der bildgebenden Kunst schon immer manipuliert, allein schon durch die Wahl eines bestimmten Bildausschnittes. Einem Bild aus der Retorte kann ich einfach nichts abgewinnen. Auch ist es keine Motivation Bilder nur am Rechner zu erstellen. Das Leben spielt sich draußen ab und nicht nur im Arbeitszimmer.
Luftaufnahmen
Die neueste Anschaffung ist eine Drohne. Geworden ist es die DJI mini 3 pro im Fly More Kit. Sie hat einen relativ großen Bildsensor von 1/1,3 Zoll und meinen unzulänglichen Flugsteuerungskünste werden durch Kollisionswarner in beinahe alle Richtungen abgesichert. Außerdem bietet eine Akkuladung bei guten Flugbedingungen fast 40 Minuten Flugzeit, was in den meisten Fällen ausreicht die richtige Perspektive zu finden.
Das Einsatzfahrzeug
Das Einsatzfahrzeug in der warmen Jahreszeit ist ein IWL Troll 1 aus dem Jahr 1963. Den hatte ich mir 2017 als Ersatzteilspender für ein Restaurationsprojekt angeschafft. Da er einen schönen Look vom jahrzehntelangem Herumstehen in einer alten Scheune hatte, wurde er zum Hauptprojekt. Einmal Volldemontage, alles neu gelagert und gedichtet und er läuft wie ne Eins. Der beste Beweis dafür war meine Tour durch Italien, bis an die Amalfiküste, rüber nach Montenegro und über den Balkan zurück nach Sachsen. 5000km ohne Panne.